HIER ENTSTEHEN...
...kluge Köpfe! Unsere KölnAlumni-Reihe stellt seit dem Jubiläumsjahr 2019 herausragende Persönlichkeiten, Absolvent*innen, (Master-)Studierende, Nachwuchswissenschaftler*innen und Postdocs der Universität zu Köln vor und macht besondere Werdegänge sowie außerordentliches Engagement sichtbar. Eine Übersicht aller "klugen Köpfe" finden Sie hier! #wisoalumni #100jahreklugekoepfe
- Hier entstehen "Deutschlanddialoge": Philip Faigle
- Hier entstehen "Vielfalt & Gerechtigkeit": Sven Lehmann
- Hier entstehen "Menschenwürden": Markus N. Beeko
- Hier entstehen "Wendepunkte": Mimoun Berrissoun
- Hier entstehen "Enthüllungen": Felix Holtermann
- Hier entstehen "Wirtschaftsweisen": Prof. Dr. Achim Truger
- Hier entstehen "Brückenbauer*innen": Martin Hecker
- Hier entstehen "Zukunftsinvestitionen": Maya Hennerkes
- Hier entstehen "Transatlantiker*innen": Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Kaiser
- Hier entstehen "Potenziale": Larissa Fuchs
- Hier entstehen "Lokalheld*innen": Malte Hendricks
- Hier entstehen "Innovationsprojekte": Dr. Werner Hoyer
- Hier entstehen "Warenretter*innen": Dr. Juliane Kronen
- Hier entstehen "Europäer*innen": Dr. Elke König
- Hier entstehen "Fragensteller*innen": Marietta Slomka
"Deutschlanddialoge": Philip Faigle
- Mitglied der Chefredaktion ZEIT ONLINE, Leiter Schwerpunkt-Ressort X
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
- Alumnus Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft
Philip Faigle (*1980 in Köln) besuchte die Kölner Journalistenschule und studierte von 2002 bis 2007 Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln.
Nach seinem Studium wurde Philip Faigle Redakteur bei ZEIT ONLINE. Er war Teil des Investigativ- und Datenteams, das systematischen Missständen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nachgeht, und verantwortete die Sonderressorts „#D17“ und „#D18“, die Deutschland neu erklären sollten. Heute ist er Mitglied der Chefredaktion von ZEIT ONLINE. Er leitet das Schwerpunkt-Ressort X, das sich mit Reportagen, Essays und Datengeschichten den großen gesellschaftlichen Themen wie Migration, Ungleichheit oder Mobilität widmet. Er ist zudem einer der Gründer des Gesprächsformats „Deutschland spricht“ sowie der internationalen Debattenplattform „My Country Talks“. Gemeinsam mit Jana Simon moderiert er den Podcast „Warum denken Sie das?“.
Für seine Arbeit wurde Philip Faigle 2017 mit dem Helmut-Schmidt-Preis und Georg von Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik als Mitglied des Rechercheteams zum „Cum-Ex“-Skandal ausgezeichnet, 2018 erhielt er den Grimme Online Award für das Team von „Deutschland spricht“ und 2020 den Jean-Monnet-Preis für europäische Verständigung für das Format „Europe Talks“. Seine Texte und Podcasts im Zeichen von Verständigung, Debatte und Toleranz bringen Deutschland in den Dialog: Philip Faigle schafft Deutschlanddialoge.
Stand: Juni 2023
>> Was aus der Zeit des Studiums begleitet Sie bis heute?
>> Welchen Rat geben Sie Studierenden?
>> Was ist/war Ihr Lieblingsort an der Universität zu Köln?
"Vielfalt & Gerechtigkeit": Sven Lehmann
- Mitglied des Bundestags; Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter)
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
- Alumnus Politische Wissenschaften, Romanistik und Pädagogik (Magister)
Kölner, Europäer, Weltverbesserer, Idealist, Hedonist, Feminist und vieles mehr - das ist Sven Lehmann (*1979)! Der WiSoAlumnus der Universität zu Köln setzt sich als Mitglied des Bundestages (Bündnis 90/Die Grünen) und als „Queer-Beauftragter“ der Bundesregierung für eine gerechte Gesellschaft, eine lebenswerte Welt und eine starke Demokratie ein. In der breiten gesellschaftlichen Debatte sucht er den Austausch und streitet leidenschaftlich für gute politische Lösungen: hart in der Sache, aber fair und mit Respekt im Umgang.
1999 begann er sein Magister-Studium der Politischen Wissenschaften, Romanistik und Pädagogik an der WiSo-Fakultät der Universität zu Köln und am Institut d’Études Politiques in Aix-en-Provence (Frankreich), welches er 2006 beendete. Seine Karriere begann Sven Lehmann als Leiter des Wahlkreisbüros der Kölner Bundestagsabgeordneten Kerstin Müller (2005 – 2007). Anschließend war er als Verwaltungsangestellter beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) tätig, zuletzt in der Stabstelle Personalentwicklung und Betriebliches Gesundheitsmanagement. Es folgte der Schritt auf die politische Bühne: Zunächst als Landesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Nordrhein-Westfalen (2010 bis 2018), als Mitglied des Deutschen Bundestags (seit 2017) und als Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (seit 2021). Am 5. Januar 2022 wurde Sven Lehmann schließlich als erster Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt ernannt. Dieses im Bundesfamilienministerium angesiedelte Amt des „Queer-Beauftragten“ wurde von der Bundesregierung Anfang 2022 neu geschaffen.
Nicht nur beruflich, auch ehrenamtlich engagiert Sven Lehmann sich in zahlreichen Vereinen, die sich für Demokratie, Vielfalt und Gerechtigkeit“ einsetzen. Für seinen Einsatz für die LGBTIQ*-Community, speziell in der Corona-Krise, ehrten die Aidshilfe Köln und das schwule Gesundheitszentrum „Checkpoint“ Sven Lehmann mit der Brosche, dem so genannten „funkelnden Dankeschön der Community“.
„Die Maßgabe unserer Gesellschaftspolitik ist die Gleichwertigkeit und Selbstbestimmung der Menschen.“ (Zeit Online).
(Stand: September 2022)
>> Was vermissen Sie an der Uni Köln am Meisten?
>> Ich verdanke meiner Studienzeit an der Uni…
>> Welchen Rat würden Sie heutigen Erstsemestern mit auf den Weg geben?
"Menschenwürden": Markus N. Beeko
- Generalsekretär von Amnesty International in Deutschland
- Studium Marketing, Organisation und Verkehrswissenschaft
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Sei es die steigende Zahl weltweiter Hinrichtungen, der Fall Julian Assange oder der Einsatz von Streubomben in der Ukraine - es ist der Einsatz für die Rechte von Menschen, der für Markus N. Beeko (*1967) das Menschsein ausmacht. Seit 2004 ist der Alumnus der WiSo-Fakultät für Amnesty in Deutschland und auf internationaler Ebene aktiv: Er startete als Leiter der Abteilung „Kampagnen und Kommunikation“. 2016 folgte der gebürtige Kölner schließlich auf Selmin Çalışkan im Amt des Generalsekretärs von Amnesty International Deutschland, das er bis heute innehat. Er leitet außerdem die internationale Amnesty-Steuergruppe „Menschenrechte im digitalen Zeitalter“, die sich mit einem menschenrechtskonform gestalteten Einsatz digitaler Technologien beschäftigt und war Mitglied im “Global Management Team”, das den internationalen Generalsekretär beriet, sowie in verschiedenen globalen Koordinierungsgremien der Menschenrechtsorganisation involviert.
Während seines Studiums (1988-1994, Marketing, Organisation und Verkehrswissenschaft) an der Universität zu Köln engagierte sich Markus N. Beeko als Mitglied des Kölner Organisationsforums Wirtschaftskongress (OFW) und in der von Studierenden geführten Unternehmensberatung Oscar GmbH. Nach seinem Abschluss arbeitete er ab 1994 für 5 Jahre in einer Werbeagentur und entwickelte Marketingkonzepte für Produkte wie Lebensmittel oder Computer. Schon während seiner Tätigkeit als Werber beschäftigte ihn jedoch die Frage, wie Kommunikation und kommerzielles Marketing das öffentliche Leben im sozialen Sinne gestalten können. Im Jahr 2000 wechselte Markus N. Beeko daher zu einer Schweizer Politik- und Wirtschaftsberatung mit Fokus auf Kommunikationsstrategien zu gesellschaftlichen Themen wie Zuwanderung, Nachhaltigkeit, Energie und anderen Zukunftsfragen - 2004 folgt schließlich der Schritt zu Amnesty International.
Dieser ungewöhnliche Weg von der Werbung zum Menschenrechtler ist für Markus N. Beeko kein Widerspruch, denn in beiden Bereichen steht der Mensch im Fokus: ihn zu sehen, zu verstehen und zu erreichen. „Für die Rechte von Menschen eintreten zu können, macht für mich Menschsein aus.“ (Spiegel-Interview 2017), so lautet sein Motto im weltweiten Einsatz für Menschenwürden.
(Stand: Juli 2022)
>> Meine Zeit an der Uni Köln...
>> Wie würden Sie sich mit drei Worten beschreiben und was ist Ihr Lebensmotto?
>> Was würden Sie studieren, wenn Sie heute erneut entscheiden könnten?
"Wendepunkte": Mimoun Berrissoun
- Gründer und geschäftsführender CEO der Organisation „180 Grad Wende“
- Studium der Sozialwissenschaften
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Mimoun Berrissoun (*1986) ist Alumnus der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln im Fach Sozialwissenschaften. Die Studienwahl an seiner Alma Mater fiel ihm relativ leicht: Er wollte studieren um zu verstehen, wie Gesellschaft, Wirtschaft und Staat funktionieren und wie man diese aktiv mitgestalten kann. Neben dem theoretischen Input im Studium beschäftigte er sich früh mit praktischen Lösungen für gesellschaftliche Probleme wie sozialer Ungleichheit und Bildungsbenachteiligung.
Im Jahr 2012 initiierte der gebürtige Kölner die Organisation „180 Grad Wende“, eine zunächst zivilgesellschaftliche Freiwilligeninitiative für Prävention und Empowerment unter Jugendlichen. Die Wiege der „180 Grad Wende“ war ein Arbeitskreis in Köln-Kalk bestehend aus Stadtvertreter:innen, Polizei und gesellschaftlichen Akteur:innen. „Gestartet sind wir mit ein paar motivierten Leuten aus der Uni und anderen Engagierten, die Jugendlichen in Krisensituationen helfen wollten“, so Mimoun Berrissoun, der sich seit 2008 im Arbeitskreis engagierte. Aus anfänglichen Ausbildungsmodulen für Muliplikator:innen zu Themen wie Zivilcourage, Demokratieverständnis und Gewaltprävention ist eine Bewegung von Menschen entstanden, die sich gegenseitig empowern und in verschiedenen Projekten und Beratungsangeboten der 180 Grad Wende aktiv Hilfe leisten. Auf diese Weise schafft Mimoun Berrissoun Wendepunkte: Junge Menschen, die bereits in Krisensituationen stecken, werden ganzheitlich begleitet um eine „180 Grad Wende“ in ihrem Leben zu schaffen.
Heute ist die 180 Grad Wende eine international tätige und mehrfach ausgezeichnete Organisation mit 16 Mitarbeiter:innen und einem breiten Projektportfolio, eigenen Beratungsstellen und Projekten in Sozialräumen, Schulen und Haftanstalten. Im Jahr 2016 ernannte der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan Berrissoun aus einem Bewerberkreis von über 500 Personen aus über 70 Ländern gemeinsam mit 9 anderen außergewöhnlichen jungen Menschen zum Young Leader seiner Stiftung. Seit Ende 2017 war Berrissoun zudem als Projektberater für den ehemaligen Friedensnobelpreisträger Annan tätig. Die Europäische Kommission nominierte Berrissoun 2019 als Mitglied des Lenkungsausschusses des Radicalization Awareness Network der Europäischen Union. Berrissoun ist außerdem als Dozent tätig und hat für die Justizakademie des Landes NRW Richter:innen, Staatsanwält:innen und Justizvollzugsbeamt:innen fortgebildet.
Für seine unermüdliche und vorbildliche Arbeit erhielt er zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen auf nationaler und internationaler Ebene. 2020 verlieh ihm das Land NRW die Mevlüde-Genç-Medaille durch Ministerpräsident Armin Laschet für besondere Verdienste um Toleranz, Versöhnung zwischen den Kulturen und um das friedliche Miteinander der Religionen.
Wenn er mal nicht im Rahmen seiner Arbeit im Büro aufzufinden oder auf Achse ist, geht er im Grünen spazieren und tüftelt das nächste Projekt aus.
(Stand: Juni 2022)
>> Ich verdanke meiner Studienzeit an der Uni Köln…
>> Was ist/war Ihr Lieblingsort an der Universität zu Köln?
>> Wie konnte man Sie vom Lernen abhalten?
"Enthüllungen": Felix Holtermann
- Diplom-Volkswirt, US-Korrespondent Handelsblatt
- Studium der Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
WiSo-Alumnus Felix Holtermann (*1987) ist Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsjournalist mit Schwerpunkt Digitalisierung und Buchautor. Bekannt wurde er vor allem durch seine Enthüllungen rund um den größten Wirtschaftsskandal der deutschen Nachkriegszeit – den Fall Wirecard. Als Journalist beim Handelsblatt hat sich Felix Holtermann intensiv mit dem Fall beschäftigt und wurde für seine Recherchen und Veröffentlichungen mehrfach ausgezeichnet. Im April 2021 erschien sein Buch "Geniale Betrüger: Wie Wirecard Politik und Finanzsystem bloßstellt", in dem er die Zusammenhänge des Skandals akribisch aufbereitet. Das Buch wurde für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis nominiert.
Felix Holtermann wurde an der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft ausgebildet (2005-2009). Es folgte ab 2006 ein Studium der Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln und der University of Auckland, das er 2013 als Diplom-Volkswirt abschloss. Parallel zum Studium engagierte sich Felix Holtermann ehrenamtlich – neben seiner Tätigkeit als Leiter des Arbeitskreises Menschenrechtsbildung und Pressearbeit bei Amnesty International (2008 bis 2014) gründete er im Jahr 2012 die Kölner Studierendenzeitung „KSZ“ mit. Seinem Studium, in dem er sich etwa mit der ökonomischen Wachstumstheorie und ihren Kritikern befasste, schlossen sich u.a. Stationen bei der Süddeutschen Zeitung, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und schließlich im Jahr 2014 ein Volontariat beim Westdeutschen Rundfunk an. Nach seinem Volontariat blieb Felix Holtermann bis Ende 2016 beim WDR – zunächst als Wirtschaftsredakteur, später als Referent der Hörfunkdirektorin.
2017 stieg Felix Holtermann als Finanzredakteur beim Handelsblatt ein und wurde 2019 Korrespondent in Frankfurt (mit Schwerpunkt Digitalisierung der Finanzbranche, Auslandsbanken und Investmentbanking). Anfang 2022 folgte der Umzug nach New York – mit Fokus auf Tech und Automotive ist Felix Holtermann heute US-Korrespondent des Handelsblatts. Seine journalistische Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Journalistenpreis, State Street Institutional Press Award und Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Wirtschaftspublizistik.
(Stand: Februar 2022)
>> Was würden Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
>> Wenn Sie einen Tag lang wieder Studierender an der Universität zu Köln wären, wie würde dieser Tag aussehen? Was dürfte nicht fehlen?
>> Was war oder ist Ihr wichtigster Erfolg?
"Wirtschaftsweisen": Prof. Dr. Achim Truger
- Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
- Studium der Volkswirtschaftslehre
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
WiSo-Alumnus Prof. Dr. Achim Truger (*1969) ist seit 2019 Professor für Sozioökonomie, mit dem Schwerpunkt Staatstätigkeit und Staatsfinanzen, an der Universität Duisburg-Essen und Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Das unabhängige Expertengremium erfüllt seit 1963 den gesetzlichen Auftrag zur Beratung von Bundesregierung und Öffentlichkeit in wirtschaftspolitischen Fragen. Im Volksmund werden die aktuell vier Mitglieder auch als Wirtschaftsweise bezeichnet und prägen mit ihrem seit 1964 jährlich veröffentlichten Gutachten merklich die wirtschaftspolitische Entscheidungsfindung.
In seiner Geburtsstadt Köln legte Prof. Dr. Achim Truger den Grundstein für seine Karriere: Das Studium der Volkswirtschaftslehre an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln schloss er 1992 als Diplom-Volkswirt erfolgreich ab. Nach seinem Studium arbeitete Achim Truger zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Finanzwissenschaft (am Lehrstuhl von Prof. Dr. K. Mackscheidt) und am Finanzwissenschaftlichen Forschungsinstitut an der Universität zu Köln. 1997 wurde er mit einer methodologischen Dissertation zur „Neuen Finanzwissenschaft“ mit summa cum laude promoviert und war anschließend als Leiter des Referates „Steuer- und Finanzpolitik“ in der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf tätig. Von 2012 bis 2019 war er als Professor für Volkswirtschaftslehre – und von 2015 bis 2017 auch als Prodekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften – an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin tätig.
Neben seinen Tätigkeiten als Universitätsprofessor und im Sachverständigenrat hat Achim Truger in diversen Bereichen der makroökonomischen Wirtschaftspolitik und der Finanzwissenschaft geforscht und publiziert. Auf internationaler bis kommunaler Ebene ist Achim Truger für Regierungen, Parlamente, Gewerkschaften und NGOs in der wissenschaftlichen Politikberatung tätig. Im Jahr 2015 wurde er mit dem Progressive Economy Award für einen Vorschlag zur aktiven Nutzung fiskalpolitischer Spielräume in der EU ausgezeichnet.
(Stand: Januar 2022)
>> Was würden Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
>> Welches Ereignis aus Ihrer Studienzeit haben Sie in besonderer Erinnerung?
>> Wenn Sie einen Tag lang wieder Studierender an der Universität zu Köln wären, wie würde dieser Tag aussehen? Was dürfte nicht fehlen?
"Brückenbauer*innen": Martin Hecker
- Gründer und Geschäftsführer AmaliTech gGmbH
- Studium der Wirtschaftswissenschaften
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Bereits während des Studiums entdeckte WiSoAlumnus Martin Hecker (*1964) seine Begeisterung für den afrikanischen Kontinent: Es folgten Reisen durch mehrere afrikanische Länder – allerdings sollte es noch 25 Jahre dauern, bis er diese Leidenschaft auch beruflich leben konnte. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der WiSo-Fakultät der Universität zu Köln (Abschluss Diplomkaufmann, 1990) begann Martin Hecker zunächst eine Karriere als Berater im Bereich Technik und Digitalisierung und war in dieser Funktion unter anderem in New York, Miami und Kalifornien tätig. Im Jahr 2004 wurde er schließlich Partner der Boston Consulting Group und leitete die Technology Advantage Practice in Zentral und Ost-Europa. Zudem baute er in Latein-Amerika eine IT-Beratungsfirma auf, die mittlerweile zu einem der größten IT-Dienstleister vor Ort zählt.
Aufgrund seiner, bis heute bestehenden, tiefen Verbundenheit zu Afrika gründete er 2019 die AmaliTech gGmbH. Das Non-Profit-Unternehmen fungiert als Brückenbauer zwischen europäischen IT-Unternehmen und IT-Fachkräften aus afrikanischen Ländern. Allein in Deutschland fehlen laut Bitkom-Umfrage bereits heute rund 87.000 dieser Fachkräfte – genau diese Lücke versucht AmaliTech mithilfe afrikanischer IT-Talente zu verkleinern. Jährlich werden etwa 2,2 Millionen IT-Spezialist*innen an dortigen Universitäten ausgebildet und sehen sich nach dem Studium mit einem ausgeschöpften Arbeitsmarkt vor Ort konfrontiert. Im Fokus der Arbeit von AmaliTech steht daher eine kostenfreie, mehrmonatige Weiterbildung von Absolvent*innen in firmeneigenen Zentren vor Ort. Diese kooperieren wiederum eng mit den Universitäten und unterstützen beim Weg in die Selbstständigkeit oder ermöglichen eine anschließende Beschäftigung in einem in Afrika ansässigen Service-Center von AmaliTech - und somit eine direkte Vernetzung mit internationalen Kund*innen und Unternehmen. Bereits 2026 soll die Initiative etwa 1000 jungen Menschen einen Job ermöglicht haben. Dabei entsteht ein dreifacher Nutzen: Arbeitsplätze in Afrika, die Lösung des Fachkräftemangels in Europa und direkte Reinvestitionen der erwirtschafteten Überschüsse in soziale Projekte für die IT-Ausbildung sowie lokale Gemeinden in Afrika. Eines dieser sozialen Projekte ist „Coding for Kids“ in Zusammenarbeit mit den SOS Kinderdörfern, welches Kinder im Alter zwischen 9 und 14 Jahren bereits mit der Thematik des Programmierens vertraut macht und folglich die Fachkräfte der Zukunft sichert.
(Stand: August 2021)
>> Welches Ereignis aus Ihrer Studienzeit haben Sie in besonderer Erinnerung und was verbindet Sie noch heute mit der Universität zu Köln?
>> Wenn Sie einen Tag lang wieder Studierender an der Universität zu Köln wären, wie würde dieser Tag aussehen? Was dürfte nicht fehlen?
>> Was würden Sie heutigen Erstsemestern mit auf den Weg geben?
"Zukunftsinvestitionen": Maya Hennerkes
- Leiterin ESG für Finanzinstitutionen, Abteilung Umwelt & Nachhaltigkeit, Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE)
- Studium Regionalwissenschaften Lateinamerika (VWL, Politikwissenschaften und Geschichte)
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Nachhaltigkeit ist ihr Herzensthema – ökologisch wie sozial: WiSo-Alumna Maya Hennerkes (*1978) hat an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen und Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln Regionalwissenschaften Lateinamerika (VWL, Politikwissenschaften und Geschichte) studiert. Ihrem Traumberuf ist sie seit ihrem Abschluss im Jahr 2005 mit jedem Karriereschritt nähergekommen:
Nachdem sie zunächst in London bei der Finanzagentur Bloomberg arbeitete, wechselte sie für ihr persönliches Ziel, bei einer Bank mit nachhaltigem Mehrwert zu arbeiten, im Jahr 2010 zur Inter-American Development Bank (IDB) nach Washington. Dort war sie als Beraterin des Vizepräsidenten für Finanzierungsprojekte im privaten Sektor in Lateinamerika tätig und kümmerte sich im Anschluss an diese Funktion um Klimaschutz, Klimarisiken, Chancengleichheit für Frauen sowie die Umwelt- und Sozialverträglichkeitsanalysen der IDB. Darüber hinaus war Maya Hennerkes Mitglied im Think Tank 30 des Club of Rome. Diese „Denkfabrik“ von Expertinnen und Experten um die 30 Jahre widmet sich aktuellen gesellschaftlichen Themen rund um eine nachhaltige Zukunft. Nach ihrer aktiven Zeit ist sie heute weiterhin als unterstützendes Mitglied aktiv.
Im Jahr 2018 folgte der nächste Schritt: Für ihren Traumjob zog Maya Hennerkes mit ihrer Familie zurück nach London. Bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) leitet Maya Hennerkes seitdem mit ihrem zehnköpfigen Team den Bereich Environmental Social and Governance (ESG) hinsichtlich indirekter Investitionsgeschäfte. Dahinter steckt die Finanzierung von Finanzinstituten, privaten Fonds und Versicherern zur Unterstützung der verschiedenen Wirtschaftsregionen und Kapitalmärkte. Als Teil der Finanzierung werden Umwelt- und Sozialstandards, die für alle Kundinnen und Kunden gelten, übernommen. Gemeinsam entscheidet das Team dabei über die Neuvergabe von mehr als 4 Milliarden Euro jährlich und verfolgt das Ziel, unser Finanzsystem umweltfreundlicher, sozial gerechter und nachhaltiger zu machen.
(Stand: Juni 2021)
>> Welches Ereignis aus Ihrer Studienzeit haben Sie in besonderer Erinnerung und was verbindet Sie noch heute mit der Universität zu Köln?
>> Wenn Sie einen Tag lang wieder Studierende an der Universität zu Köln wären, wie würde dieser Tag aussehen? Was dürfte nicht fehlen?
>> Was würden Sie heutigen Erstsemestern mit auf den Weg geben?
"Transatlantiker*innen": Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Kaiser
- Politikwissenschaftler | em. Professor Harvard University | ehem. Berater der Bundesregierung für Außenpolitik
- Studium und Promotion im Bereich der Politikwissenschaften
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
WiSo-Alumnus Prof. Dr. Karl Kaiser (*1934) studierte bis zu seinem Abschluss als Diplom-Kaufmann im Jahr 1958 Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln: Hier legte er den Grundstein für seine beeindruckende Karriere als erfolgreicher Politikwissenschaftler und überzeugter Transatlantiker! Während seines Graduiertenstudiums der Politikwissenschaft machte er Station an der Universität Grenoble und dem Nuffield College der Universität Oxford. Seine Promotion erlangte er schließlich 1962 an seiner Alma Mater, der Universität zu Köln.
In den Jahren 1963 bis 1968 zog es Prof. Dr. Kaiser an die Harvard University. Dort forschte er als Research Associate und Mitarbeiter von Henry A. Kissinger zur Theorie der Internationalen Beziehungen, zu deutscher Außenpolitik und transatlantischen Fragen. 1969 folgte die Habilitation an der Universität Bonn, der sich zahlreiche Lehrtätigkeiten anschlossen – unter anderem die Professur für Politische Wissenschaft an der Universität zu Köln von 1974 bis 1991. Neben seiner Forschung im Gebiet der deutschen und europäischen Außenpolitik sowie der europäischen Einigung, war Prof. Dr. Kaiser wesentlich am Aufbau der Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung beteiligt. Als Mitglied und Direktor des Forschungsinstituts der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP) hat er von 1973 bis 2003 die unabhängige außenpolitische Forschung in Deutschland maßgeblich bestimmt und vorangetrieben. Seine Expertise brachte Prof. Dr. Kaiser regelmäßig an außenpolitischen Gesprächsrunden des Bundespräsidenten ein und beriet die Bundesregierung in grundlegenden Fragen der Außenpolitik. Mit seinen Beiträgen hat er zudem die Fortsetzung der Entspannungspolitik und die Rolle der NATO wissenschaftlich begleitet.
2003 kehrte Professor Kaiser zurück an die Harvard University, wo er am Weatherhead Center for International Affairs 2005 ein Program on Transatlantic Relations gründete und an der Havard Kennedy School eine Professur übernahm. Auch heute ist er an der Kennedy School noch in der Funktion als Senior Associate aktiv. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet: U.a. 1986 durch die NATO mit dem Atlantic Award; 1989 durch Großbritannien als Commander of the British Empire CBE; 1991 in Frankreich als Légion d'Honneur, Officier; 1998 in Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz 1. KIasse, 2002 in Polen mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse und 2009 in Deutschland mit dem Großen Verdienstkreuz.
(Stand: März 2021)
Lektüretipp: Mehr zu Karl Kaiser im WiSo-Alumni-Interview!
Weitere Informationen erhalten Sie auch HIER (CV Karl Kaiser Harvard University).
>> Was würden Sie heutigen Erstsemestern mit auf den Weg geben?
>> Was war oder ist Ihr wichtigster Erfolg?
>> Meine Zeit an der Uni Köln...
"Potenziale": Larissa Fuchs
-
Mitgründerin von Women in Economics e.V.
-
Promotionsstudium "Economics: Design and Behavior"
-
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
WiSo-Alumna Larissa Fuchs (*1992) ist seit Februar 2020 Doktorandin an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Uni Köln am Lehrstuhl „Economics: Design and Behavior“. Nach einem Exkurs an die Universität Bonn (M. Sc. VWL) und die Goethe-Universität Frankfurt (B. Sc. Wirtschaftswissenschaften) entstehen dank ihrer Promotion nun auch in Köln ganz neue Potenziale!
Zu den Forschungsinteressen von Larissa Fuchs gehören algorithmische Fairness in Verbindung mit Kandidatenauswahl, Humankapital und arbeitsmarktbezogenen Themen. Auch im Fokus ihrer Promotion stehen daher diskriminierungsfreie Recruiting-Algorithmen mit dem Ziel, den Prozess der Personalauswahl insgesamt objektiver zu gestalten – frei von Assoziationen und Empfindungen. Auch mit ihrem Engagement als Mitgründerin und Leiterin der Abteilung Finanzen und Fonds bei „The Women in Economics Initiative“ setzt sie sich für die Gleichstellung der Geschlechter und Entwicklung neuer Potenziale ein: Ziel ist es, die Chancengleichheit im Wirtschaftsberuf im akademischen, geschäftlichen und öffentlichen Sektor zu fördern!
(Stand: Oktober 2020)
>> Was würden Sie heutigen Erstsemestern mit auf den Weg geben?
>> Wie würden Sie sich mit drei Worten beschreiben und was ist Ihr Lebensmotto?
>> Was war oder ist Ihr wichtigster Erfolg?
"Lokalheld*innen": Malte Hendricks
-
Mitgründer LOLOCO
-
Studium Information Systems
-
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Sein Studium der Wirtschaftsinformatik startete unser „Lokalheld“ Malte Hendricks (*1995) im Wintersemester 2014/2015 an der Universität zu Köln. Nach dem erfolgreichen Bachelor-Abschluss (2018) blieb er seiner Alma Mater auch für das derzeitige Master-Studium (Information Systems) treu. Die Idee zu LOLOCO hatte unser WiSo-Alumnus zusammen mit den Gründern Fritz Fried und Rasit Güven im Rahmen eines Bachelor-Abschlussprojekts. Nach ersten Schritten im Uniprojekt und der erfolgreichen Unterstützung durch GATEWAY, den Gründungsservice der Uni Köln, hat sich aus der Idee mittlerweile ein erfolgreiches digitales Treueprogramm für lokale Dienstleister*innen, Gastronom*innen und Einzelhändler*innen entwickelt.
Mögliche Probleme lokaler Händler*innen kannte Malte Hendricks bereits aus seiner Kindheit, da seine Eltern ebenfalls im Einzelhandel selbstständig sind. Beste Voraussetzungen also für das heute noch junge Startup mit Sitz im Herzen von Köln. Auch während der Corona-Krise versucht er nun den lokalen Handel mithilfe modernster Tools nachhaltig zu stärken und erfolgreich durch die Krise zu bringen - mit der Initiative „Ein Herz für Händler“, deren Gewinne zu 100% an lokale Händler ausgezahlt werden – für uns ein echter Lokalheld!
(Stand: November 2020)
>> Was würden Sie heutigen Erstsemestern mit auf den Weg geben?
>> Wofür sind Sie der Uni Köln dankbar?
>> Was bedeutet Ihnen Ihr Abschluss an der Universität zu Köln?
"Innovationsprojekte": Dr. Werner Hoyer
- Präsident der Europäischen Investitionsbank
- Studium der Volkswirtschaftslehre
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Er ist seit 2012 Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) und Vorsitzender ihres Verwaltungsrats in Luxemburg: KölnAlumnus Dr. Werner Hoyer! Die EIB ist die Bank der Europäischen Union. Sie ist weltweit der größte multilaterale Geldgeber und Anteilseigner sind die EU-Mitgliedsstaaten. In zweistelliger Milliardenhöhe fördert die EIB jährlich innovative Projekte aus den Bereichen Klimaschutz und Infrastruktur, stellt Finanzierungen für kleine und mittlere Unternehmen sicher und investiert darüber hinaus in Projekte in Entwicklungsländern. Seit dem Amtsantritt trug Dr. Hoyer deutlich zur Wiederbelebung der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes in der EU bei und führte das Finanzinstitut erfolgreich durch eine ausgeprägte Expansions- und Transformationsphase.
Dienstreisen durch Europa und die Welt gehören für den aus Wuppertal stammenden Wahl-Kölner heute zum Tagesgeschäft. Seine Verbundenheit zur Stadt Köln und ihrer Universität hat sich Dr. Hoyer (*1951) aber erhalten: Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln promovierte er zum Dr. rer. pol. und lehrte von 1978 bis 1993 zum Thema "Internationale Wirtschaftsbeziehungen" an seiner Alma Mater. Für KölnAlumni kehrte Dr. Hoyer u.a. als Festredner beim KölnAlumni-Dinner 2018 an die Uni Köln zurück.
Parallel zu seiner Dozenten-Tätigkeit war er von 1987 bis 2011 Mitglied der FDP im deutschen Bundestag. Seine politische Karriere umfasste unter anderem Ämter als Fraktionsgeschäftsführer und Generalsekretär der FDP, außenpolitischer Sprecher und Staatsminister im Auswärtigen Amt. Am 1. Januar 2012 legte er sein Bundestagsmandat nieder, um an die Spitze der EIB zu wechseln.
(Stand: Februar 2020)
>> Meine Zeit an der Uni Köln...
>> Ich verdanke meiner Studienzeit an der Uni Köln...
>> 100 Jahre Uni Köln: Mein Glückwunsch an die Uni Köln lautet...
"Warenretter*innen": Dr. Juliane Kronen
- Gründerin und Geschäftsführerin der innatura gGmbH
- Studium der Betriebswirtschaftslehre
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Nachhaltigkeit ist DAS Thema der Stunde: Was heute in aller Munde ist, steht bei KölnAlumna Dr. Juliane Kronen und der von ihr gegründeten innatura gGmbH bereits seit mehr als acht Jahren auf der Tagesordnung. Als Geschäftsführerin betreibt sie Deutschlands erste Plattform für die bedarfsgerechte Vermittlung fabrikneuer Sachspenden an gemeinnützige Organisationen und rettet Unmengen neuwertiger Ware vor der Entsorgung. Seit der Gründung 2013 wurden Sachspenden im Wert von 14,5 Mio. € an über 1.100 soziale Organisationen weiterverteilt und damit rund 1.700 Tonnen Müll vermieden.
Der Weg unserer "Warenretterin" begann an der Uni Köln und führte sie seit dem auch für verschiedenste Veranstaltungen immer wieder an ihre Alma Mater zurück. Nach ihrem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der WiSo-Fakultät der Universität zu Köln und der University of Missouri mit anschließender Promotion arbeitete Dr. Juliane Kronen (*1963) zunächst 16 Jahre lang bei der Boston Consulting Group - davon acht Jahre als Partnerin. Hier beriet sie global operierende Unternehmen, vornehmlich aus der Telekommunikationsbranche, und verantwortete zugleich die europäische „Women‘s Initiative“ sowie Social-Impact-Projekte. Seit 2010 ist Dr. Juliane Kronen zudem Trustee der Right Livelihood Award Foundation und seit 2011 Mitglied der Jury, die alljährlich die sogenannten "Alternativen Nobelpreisträger" bestimmt. In dritter Generation führt sie mit ihrer Schwester außerdem ein kleines Familienunternehmen.
(Stand: November 2019)
"Europäer*innen": Dr. Elke König
- Vorsitzende Ausschuss für einheitliche Bankenabwicklung der EU
- Studium der Betriebswirtschaftslehre
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Dr. Elke König (*1954) studierte von 1972 bis 1976 Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln und schloss im Jahr 1980 erfolgreich ihr Promotionsstudium zum Dr. rer.pol. ab. Nach ihrem Studium arbeitete Elke König in der Finanz- und Versicherungsbranche - unter anderem bei der KPMG Deutsche Treuhandgesellschaft in Köln sowie für die Rückversicherer Munich RE und Hannover Re, wo sie von 2002 bis 2009 als Finanzvorstand wirkte. Zwischen 2012 und Februar 2015 war sie Präsidentin der Bonner Bundesanstalt für Finanzdienstleistung (BaFin).
Aufgrund der globalen Finanzkrise im Jahr 2007 wurden die zunächst nationalen Bemühungen zur Verhinderung einer erneuten Krise auf globaler und auf europäischer Ebene fortgeführt. Wichtigstes Projekt in diesem Zusammenhang in Europa ist die Bankenunion. Die wichtigsten Kreditinstitute der Eurozone unterstehen seit November 2014 dem sogenannten Single Supervisory Mechanism, der ersten Säule der Bankenunion, angesiedelt in der EZB. Im Falle einer Schieflage eines dieser Institute tritt der einheitliche Abwicklungsmechanismus auf den Plan, geführt durch das sogenannte Single Resolution Board (einer unabhängigen europäischen Behörde) in Brüssel. Seine Aufgabe ist die vorausschauende Abwicklungsplanung. Wenn erforderlich sorgt er für die geordnete Abwicklung der Bank. Neu ist dabei, dass die Kosten dafür von den Eigentümern und Gläubigern der Kreditinstitute getragen werden müssen und nicht mehr vom Steuerzahler. Elke König leitet den SRB - die zweite Säule der Bankenunion – seit ihrer Gründung 2015 als Vorsitzende.
(Stand: Mai 2019)
>> Meine Zeit an der Uni Köln war...
>> Ich verdanke meiner Studienzeit an der Uni Köln...
>> Mein Glückwunsch an die Uni Köln lautet...
"Fragensteller*innen": Marietta Slomka
- Journalistin & Fernsehmoderatorin
- Studium der Volkswirtschaftslehre
- Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
Die gebürtige Kölnerin Marietta Slomka (*1969) absolvierte von 1988 bis 1995 ein Studium der Volkswirtschaftlehre und Politik an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln und in Großbritannien. Nach ihrem Abschluss als Diplom-Volkswirtin arbeitete sie für Zeitungs- (u.a Kölnische Rundschau) sowie verschiedene TV- und Radioredaktionen und war bereits vor ihrem 30. Geburtstag als Korrespondentin in Brüssel, Berlin und Bonn tätig. Als erste Frau überhaupt moderierte Mariette Slomka das "heute journal" im ZDF, seit Februar 2011 als dessen Hauptmoderatorin und gilt heute als "die härteste Fragenstellerin der Republik". Marietta Slomka ist ferner Autorin mehrerer Sachbücher. Für ihre journalistische Arbeit erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, u.a. den Adolf-Grimme-Preis, den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis und den Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für Deutsche Sprache.
An die Universität zu Köln kehrte Marietta Slomka u.a. 2012 für ein Mensagespräch mit der ZEIT zurück, in dem sie sehr persönlich von ihrer Kölner Studienzeit berichtete.
(Stand: Januar 2019)