Das zweite Zuhause
VON CHRISTIANE BIEHL
Stellvertretende Leiterin des Dezernats Internationales
KölnAlumni WELTWEIT ist das internationale Alumni-Netzwerk der Universität zu Köln. Ehemalige internationale Austauschstudierende, Graduierte und Forschende erhalten hier die Möglichkeit, auch nach ihrer Rückkehr ins Heimatland mit ihrer „Uni Köln“ im Kontakt und im Dialog zu bleiben und sich mit anderen Ehemaligen zu vernetzen.
Ein Kernstück unserer Alumni-Arbeit sind die interdisziplinären WELTWEIT Summer Schools, von denen bisher 15 durchgeführt wurden. Bis zu 30 Teilnehmer:innen erhalten die Gelegenheit, für eine akademische Weiterbildungswoche zu gesellschaftlich relevanten Themen an die Uni Köln zurückzukehren. Hier lernen und lehren international zusammengesetzte Gruppen, die nicht nur die vielfältigen Nationalitäten widerspiegeln, sondern auch unterschiedliche akademische Werdegänge und Generationen.
Die Teilnahme ermöglicht neue Kontakte zwischen den Alumnae und Alumni, verstärkt das Netzwerk nachhaltig und führt zu einem Verbundenheitsempfinden zur Universität zu Köln und Deutschland im Allgemeinen. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen positionieren sich die Alumnae und Alumni zurück an der Heimatuniversität im Ausland oft als Multiplikator:innen.
Alumni-Arbeit lebt von zwischenmenschlichen Begegnungen – als Koordinatorin von KölnAlumni WELTWEIT freue ich mich daher immer sehr auf die Summer Schools. Über die Jahre ist es fast schon ein „Familientreffen“ mit alten und neuen Freund:innen geworden.
Die folgenden Portraits vermitteln einen Eindruck davon, wie innig, individuell und prägend die Beziehung zur Uni Köln für ehemalige Gaststudierende und -forschende auch viele Jahre nach ihrem Aufenthalt sein kann. In diesem Sinne freue ich mich auf die nächsten Summer Schools mit immer neuen Themen, aber mit dem Motto unserer Alumni aus dem Jahr 2019: „… immer die beste Zeit … KölnAlumni WELTWEIT“!
Miguel Espinosa
Meine schönste Erinnerung an die Universität zu Köln ist, mich in den Gängen der verschiedenen Fakultäten zu verlieren, meine Professor:innen zu treffen und mich mit Kommiliton:innen aus unterschiedlichen Hintergründen zusammenzutun. Ihre offene Denkweise hat mich einerseits dazu gebracht, mich zuhause zu fühlen, und andererseits herausgefordert, über den Tellerrand hinauszudenken. Hier war der Ort, der mich dazu brachte, meinen Horizont zu erweitern und mich motivierte, mehr zu erforschen, zu lernen und die Themen, die mich interessierten, weiter zu vertiefen. Ich vermisse dich sehr, Uni Köln!
Die größte Herausforderung: Ich war immer gestresst, zu spät in meinen Unterricht zu kommen, weil ich den richtigen Raum nicht finden konnte.
Mai Muramoto
Meine schönste Erinnerung sind die lebenslangen Freundschaften aus meiner Studienzeit in Köln. Die größte Schwierigkeit war, mich sowohl vom sozialen Druck meiner Heimat als auch dem dadurch gelernten Verhalten bewusst zu befreien und mich neu kennenzulernen.
Die Uni Köln ist für mich mein Geburtsort.
Mehmet Diyaddin Yaşar
Meine schönste Erinnerung ist die Bibliothek mit den munteren/zwitschernden Studierenden. Die Universität zu Köln bedeutet für mich Hoffnung. Die größte Schwierigkeit war für mich die Kälte. Es war der härteste Winter im Semester 2010/11.
Annabella Ferola
Die Uni Köln ist mein „safe place“: Ich fühle mich wirklich zuhause. Jedes Mal, wenn ich hierher zurückkehre, treffe ich Menschen und lerne Dinge, die mich wieder aufleben lassen. Die größte Herausforderung? Ich würde sagen: Deutsch lernen!
Matt Steiniger
Meine schönste Erinnerung ist, dass mein Geburtstag als Überraschungsparty mit einer Gruppe wundervoller Menschen aus zehn verschiedenen Ländern gefeiert wurde, so musste ich meine Freunde und Familie von zu Hause nicht so sehr vermissen – etwas, das nur eine fürsorgliche Universitätsstadt für internationale Studierende erreichen kann! Die Uni Köln ist für mich ein zweites Zuhause mit freundlichen Gesichtern und einer herzlichen Gemeinschaft, in das ich zum Glück ab und zu zurückkehren darf. Herausfordernd war: Neben der noch nicht digitalisierten Bürokratie bremste mich der Diebstahl meines Fahrrads in der ersten Woche aus, bis auf dem Uni-Flohmarkt Ersatz gefunden war – oh, und mein Seminar über Nietzsche!
Ira Rogić Glodić
Meine schönste Erinnerung: Meine Freunde aus aller Welt und ich laufen die schneebedeckten Straßen Kölns entlang und überall ist die schönste Sprache der Welt, Deutsch, zu hören! Die Uni Köln ist für mich mein zweites Zuhause, da ich jeden Sommer dahin zurückkehre (übrigens heißt „Dom“ auf Kroatisch Zuhause). Herausfordernd war für mich die Bürokratie (wobei es in meinem Heimatland genauso ist ;) ).