Herausforderungen in Zeiten von „Global Power Play“, Krieg und Krisen
75 Jahre nach der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte scheinen die Achtung und Wahrung der Menschenrechte gefährdeter denn je: Russlands völkerrechtswidriger Überfall auf die Ukraine ist auch ein Angriff auf die internationale Ordnung. China versucht, die internationalen Menschenrechtsinstitutionen auszuhebeln. Und in Europa droht der Hunger nach Energie und Rohstoffen das eigene Bekenntnis zur regelbasierten Ordnung in den Hintergrund zu rücken.
Am 25. April hat sich unser Alumnus Markus N. Beeko (Generalsekretär Amnesty International - Deutschland) in einem Vortrag und anschließendem Gespräch mit Professorin Angelika Nußberger (Direktorin der Akademie für europäische Menschenrechte) folgenden Fragen gewidmet:
- Welchen Angriffen sind die Menschenrechte heute national und international ausgesetzt? Was bedeutet dies für die internationale Ordnung?
- Was ist die Rolle souveräner Staaten beim Schutz der Menschenrechte und der Umsetzung in wirksame Menschenrechtspolitik?
- Wie kann der universale Geltungsanspruch der Menschenrechte zukünftig verwirklicht werden? Auf wen wird es dabei ankommen? Was wird es brauchen?
- Wie stärken wir Menschenrechtsaktivist*innen und die Zivilgesellschaft?
- Was macht trotz Krieg und Krisen Mut?
Unsere Gäste:
WiSoAlumnus Markus N. Beeko ist Generalsekretär der deutschen Sektion von Amnesty International. Er ist seit 2004 für Amnesty in Führungsfunktionen in Deutschland und auf internationaler Ebene aktiv. Unter anderem leitet er die globale Amnesty-Arbeitsgruppe für Menschenrechte im digitalen Zeitalter.
Nach seinem Studium an der WiSo-Fakultät der Universität zu Köln in den Fächern Marketing, Organisation und Verkehrssicherheit (Abschlussjahrgang 1994), war er in leitenden Positionen in einer internationalen Kommunikationsagentur und bei der Schweizerischen Politik- und Wirtschaftsberatung Prognos AG tätig.
Professorin Dr. Dres. h.c. Angelika Nußberger M.A. wurde 2002 als Professorin an die Universität zu Köln berufen, wo sie seit dem 1. Oktober 2002 das Institut für osteuropäisches Recht und Rechtsvergleichung leitet. Im Jahr 2010 wurde Angelika Nußberger von der Parlamentarischen Versammlung des Europarats zur Richterin am Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte gewählt. Am 1. Februar 2017 wurde sie dann zur Vizepräsidentin des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gewählt und bekleidete dieses Amt bis Januar 2020. Sie war die erste deutsche Vizepräsidentin am Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte. Nach ihrer Rückkehr an die Universität zu Köln im Jahr 2020 wurde sie Direktorin der neu gegründeten Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz.