100 Jahre Alumni-Arbeit an der Uni Köln
Wie alles begann...
Während Alumni-Arbeit im angloamerikanischen Raum eine sehr lange Tradition hat und die Identifikation mit der eigenen Hochschule zur DNA von Studierenden gehört, pflegen deutsche Universitäten die wichtige Beziehung zu ihren Absolvent:innen häufig erst seit jüngerer Zeit. Obwohl das Netzwerk KölnAlumni in seiner heutigen Form erst seit 2016 besteht, wurden die Grundsteine für die Alumni-Arbeit an der Universität zu Köln tatsächlich bereits vor 100 Jahren gelegt: 1924 wurde der „Verein der Freunde und Förderer der Universität zu Köln e.V.“ gegründet. Was ist in dieser Zeit geschehen? Begeben Sie sich auf eine kleine Zeitreise durch die Alumni-Geschichte an der Uni Köln!
1919: Gründung der Uni Köln 1388 und Neugründung 1919
Mehr als ein Jahrhundert, nachdem die französische Regierung die alte Universitas coloniensis 1798 geschlossen hatte, wurde ein lang gehegter Wunsch der Kölner:innen wahr: Die neue Universität entstand.
1924: Vereinsgründung „Verein der Freunde und Förderer der Universität zu Köln e.V.“ – Gründungsvorsitzender ist Konrad Adenauer
Mitglied des Gründungsvorstands und Vorsitzender dieses Vereins war kein geringerer als der damalige Oberbürgermeister Kölns, Konrad Adenauer. Zu dieser Zeit bestand in nahezu jeder Hochschulstadt ein Verein zur Stärkung der Bindung zwischen der Universität und dem Bürgertum. Dieses Anliegen fand sich auch in der Formulierung des Vereinszweckes wieder, „die Universität in ihrem vollsten Umfang zu fördern, die Beziehungen zwischen Wissenschaft und Praxis zu vertiefen und das Geistesleben in der Rheinprovinz zu pflegen“.
1927: Verschmelzung mit dem „Verein Universität Köln“
1921 hatten die Professoren der WiSo-Fakultät, Karl Thiess und Eugen Schmalenbach, zur Gründung des „Vereins Universität Köln“ aufgerufen. 1927 erfolgte die Verschmelzung mit dem „Verein der Freunde und Förderer der Universität zu Köln e.V.“. Die Unterstützung der Universität durch die Freunde und Förderer war von Beginn an ideell und finanziell zu verstehen. Überliefert sind für die Jahre ab 1931 Zuwendungen für universitäre Zwecke.
1933: „Gleichschaltung“ des Vereins der Freunde und Förderer sowie Schließung der Universität 1944
Die „Gleichschaltung“ des Vereins zwischen 1933 und 1945 betraf die Einführung des „Führerprinzips“ in die Vereinssatzung ebenso wie die Verdrängung zahlreicher Vereinsmitglieder aus rassistischen und politischen Gründen der NS-Diktatur. Nach Schließung der Universität im Jahr 1944 nahm der Verein seine Arbeit erst im Jahr 1949 wieder auf.
1949: Wiederaufnahme der Vereinsarbeit und finanzielle Förderung der Universität zu Köln
Für mehrere Jahrzehnte konzentrierte sich der Verein der Freunde und Förderer auf finanzielle Unterstützung universitärer Anliegen aus Vereinsmitteln: darunter bspw. Ankäufe für Bibliotheken, Druckkostenzuschüsse, Finanzierung technischer Ausstattung und Beteiligungen am Exkursionsfonds. Die Aufwendungen waren nicht unerheblich, so brachte der Verein zwischen 1997 bis 2007 rund 530.000 € auf, um verschiedene universitäre Projekte zu fördern, darunter auch den Bau der Uni-Kindertagesstätte Paramecium.
2002: Gründung des Vereins „KölnAlumni e.V.“ – Gründungspräsident ist Professor Richard Köhler
Ehemalige Studierende und Lehrende gründeten 2002 den Verein „KölnAlumni e.V.“ – das erste offizielle fakultätsübergreifende Absolvent:innen-Netzwerk an der Universität zu Köln. Die Gründungsphase ist untrennbar mit Prof. Dr. Richard Köhler (damals Direktor des Marketing-Seminars) verbunden. Auch der damalige Rektor Prof. Dr. Tassilo Küpper, der damalige Kanzler Dr. Johannes Neyses sowie die Vorstandsmitglieder des Vereins der Freunde und Förderer, Dr. Dieter Becher und Prof. Dr. Udo Koppelmann, machten sich für die Gründung des Netzwerks stark. Notar Konrad Adenauer, selbst Alumnus der Universität zu Köln und Enkel des ehem. Oberbürgermeisters, begleitete den Vorgang juristisch. Seit 2002 existierten somit wieder zwei Vereine: auf der einen Seite der finanziell gut ausgestattete Verein der Freunde und Förderer – auf der anderen Seite der junge Verein KölnAlumni, der zwar keine großen Einkünfte aufweisen konnte, dafür aber eine rasant wachsende Mitgliederzahl und ein lebendiges Veranstaltungsangebot.
2008: Fusion beider Vereine zu „KölnAlumni – Freunde und Förderer der Universität zu Köln e.V.“
2008 schlugen die Vorstände beider Vereine eine Fusion vor. Die „Verschmelzung“ zum Verein „KölnAlumni – Freunde und Förderer der Universität zu Köln“ erfolgte im darauffolgenden Jahr. Ein umfangreiches Eventangebot brachte die bis dahin getrennten „Communities“ der Vereinsmitglieder erfolgreich zusammen: Die KölnAlumni-Symposien wurden zu einem geschätzten Format für Information und teils hitzige Diskussion. Das KölnAlumni-Dinner nahm seine heute bekannte Form an (begonnen hat diese traditionsreiche Veranstaltung übrigens als „Herrenessen“ in den 1960 Jahren). Der Verein unterstützte zudem u.a. den Bau des International House der Universität zu Köln (Mitfinanzierung i.H.v. 2,5 Mio. €), das heute Wissenschafler:innen aus aller Welt Unterkunft bietet.
2016/2024: Vereinsauflösung & Etablierung der Stabsstelle „KölnAlumni“
Zum Jahr 2016 wurde der bestehende Verein auf Anregung des Rektorats aufgelöst und die Alumni-Arbeit in die Zuständigkeit der Universität zu Köln überführt. Damit begann der erfolgreiche Ausbau des Netzwerks „KölnAlumni“ mit heute mehr als 12.000 registrierten und rd. 50.000 studentischen Mitgliedern. Die Universität zu Köln zielt mit ihrer Alumni-Arbeit auf die Stärkung der lebenslangen Verbindung zwischen Alumnae und Alumni und ihrer Alma Mater ab. Der Fokus liegt dabei im Miteinander, das generationsübergreifend von gegenseitiger Unterstützung geprägt ist. Die Universität soll für Absolvent:innen auch nach dem Abschluss sichtbar und „erlebbar“ bleiben – und ein dynamischer (Wissens- und Erfahrungs-)Austausch mit Studierenden ermöglicht werden.